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mit Schülerinnen und Schülern des Lycée des Métiers d’Art aus unserer Partnerstadt Saint-Quentin, Frankreich

Bereits vor den Herbstferien durften unsere Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Tischler im 2. Lehrjahr für drei Wochen zu Gast an unserer Partnerschule in Saint-Quentin sein und dort von dem vielfältigen Unterrichtsangebot des Lycée des Métiers d’Art profitieren.

Nun erfolgte vom 20. November bis zum 09. Dezember der Besuch der französischen Schüler:innen an unserer Meisterschule für Handwerker. Organisiert wurde dieser von den Kollegen der Tischlerabteilung, vor allem den Lehrern für Fachpraxis Marcus Rosenwirth und Andreas Remmel, dem Klassenlehrer der Berufsfachschulklasse BFTI21.

Zunächst wurde in einem einwöchigen Sprachkurs die kommunikative Grundlage für die Deutsch-Französische Kooperation gelegt, die in digitalen Zeiten natürlich auch vom Google-Übersetzer und vor allem vom Sprachbegleiter, Jacques Sateu Mengue, intensiv unterstützt wurde.

Das gemeinsame Haupt-Projekt bestand in der Anfertigung zweier Tische, die sich an die Formensprache der Satztische von Josef Albers anlehnen, einem deutsch-amerikanischen Maler, Kunstpädagogen und Lehrer am Bauhaus, dessen ‚bunte Tische‘ längst zum Design-Klassiker geworden sind.

Die Rahmen der beiden Tische, von denen der kleinere Tisch vollständig unter den großen geschoben werden kann, bestehen aus Edelkastanienholz, die Deckflächen des größeren Tisches aus Nadelsperrholz, welches mit Linoleum belegt wurde, die des kleineren Tisches aus einer MDF-Platte, welche anschließend lackiert wurde.

Des Weiteren kamen einige raffinierte unsichtbare Verbinder (Minifix, Clamex) zum Einsatz, die zum einen das konstruktiv klare, schlanke Design der Tische ermöglichen, zum anderen die komplette Zerlegbarkeit der Möbel gewährleisten, was im Hinblick auf den Transport zurück nach Saint-Quentin einen wichtigen Aspekt darstellte.

Natürlich profitierten die Schülerinnen und Schüler auch davon, dass die Meisterschule fachlich breit aufgestellt ist und absolvierten auch Workshops in anderen Fachbereichen. Bei den Goldschmieden wurden unter großer Begeisterung und mit viel Geduld Amulette aus Messing hergestellt, bei den Steinmetzen entstanden in der Modellierwerkstatt Chamäleons aus Ton und in der Metallbauwerkstatt wurden – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – aus ausrangierten Feilen hervorragende neue Meißel geschmiedet.

Bei solch einem vielfältigen schulischen Programm sorgten die Unternehmungen in der freien Zeit für den entsprechenden Ausgleich. Nach einem Empfang im Casimirsaal und einer Begrüßung durch den Schuldezernenten Wolfgang Ernst, erfolgte eine Stadtführung in französischer Sprache. Eine Wanderung zum Humbergturm, sowie Ausflüge nach Speyer und Heidelberg brachten den französischen Partnern unsere schöne und geschichtsträchtige Umgebung näher.

Ebenso sorgte ein intensives Klettertraining in der Barbarossahalle unter Anleitung von Trainern des DAV für den ‚Abenteuer-Faktor‘.

Den Abschluss bildete die Präsentation der angefertigten Werkstücke durch die Schülerinnen und Schüler, bei der die Schulleiterin des Lycée des Métiers d’Art, Madame Bonamy und der Abteilungsleiter Monsieur Verbois per Video hinzugeschaltet wurden.

Herr Hemmer, der Schulleiter der Meisterschule, bedankte sich bei allen Organisatoren dieses gelungenen Austausches für ihr Engagement und bei der Schulleitung und den Schülerinnen und Schülern aus Saint-Quentin für das entgegengebrachte Vertrauen.

Er hob die Bedeutung der Deutsch-Französischen Freundschaft gerade auch in dieser angespannten weltpolitischen Situation hervor. Die Termine für den nächsten Austausch stehen schon fest.

Unser französischer Besuch